Sonntag, 16. Mai 2010

Innovationen zu Umsatz machen - was können wir von Apple lernen?

http://www.flickr.com/photos/gert_stone/4067965973/Erfolgreiche Unternehmenslenker aller Branchen erkennen, dass Kosteneinsparungen "nur" helfen in der Gegenwart im Geschäft zu bleiben, aber nachhaltig Käufer zu begeistern bedeutet dass man auch morgen noch am Markt profitabel bestehen kann. Um Käufer konstant zu begeistern sind im heutigen Marktumfeld Innovationen keine Option sondern eine Grundvoraussetzung.

Bestes Beispiel ist Apple. Nach einer finanziell schwierigen Phase mit dem primären Fokus auf Kostenoptimierung und einer subjektiven Reduzierung der Käuferorientierung hat Apple mit dem iPod nicht nur den MP3-Player-Markt neu gestaltet, sondern auch die Musik-Branche aus Käufersicht revolutioniert.

Aus Sicht der Käufer, was hat Apple mit dem iPod anders gemacht?

Vorbei sind die Zeiten, dass alleine technik-getriebene Features die Produkte erfolgreich im Markt verkauften. Das hat Steve Jobs erkannt und hat konsequent käuferorientierte Innovationen auf allen Ebenen vorangetrieben:

  • Produkt-Innovationen

Neben der einzigartig intuitiven Bedienführung und intelligenter Automatisierung hat der iPod als erster ein integriertes Konzept für den Kauf und die Einbindung von Unterhaltungsmedien aber auch von individuellen technischen Erweiterungen umgesetzt. Vorbei sind die Zeiten des aufwändigen Suchens nach Updates, Konvertieren von Formaten, etc. Sowohl die Installation als auch die Aktualisierung der Apps sind mit einem Klick bzw. Fingertipp erledigt.

  • Prozess-Innovationen

Die eben genannten Produkt-Verbesserungen sind nur durch einen integrierten und intuitiven Geschäftsprozess ohne Medienbrüche möglich. Aus Käufersicht hat man mit einer einmaligen Anmeldung mit wenigen Klicks über iTunes, App-Store, etc. alles zu bekommen, was man sich wünscht und dabei die Gewissheit zu haben, dass alles funktioniert und auch zukünftig funktionieren wird. Denn so einschränkend der geschlossene Apple Geschäftsprozess für manche sein mag, desto einfacher ist es für den Nutzer.

  • Marketing Innovationen

Ebenfalls aus Käufersicht hat Apple die Markt-Kommunikation und die Botschaften komplett anders gestaltet als der Rest der Marktbegleiter. Anstatt mit GB, Größe oder anderen technischen Daten zu werben, hat Apple auf "einfache Botschaften" und Lebensgefühl gesetzt. "1000 Songs in your pocket" ist eingängig, verankert sich schnell im Gedächtnis und ist das Ergebnis von einer intensiven Zusammenarbeit mit den "Heavy Usern". Da ein MP3-Player in der Tasche verborgen ist, kennzeichnen die weißen Kopfhörer die Zugehörigkeit zu diesem Lebensgefühl.

  • Organisatorische Innovationen

Neben der konsequenten Käuferorientierung ist Apple auch intern neue organisatorische Wege gegangen. Auch bei Apple stehen Agilität, Kostenoptimierung und Gewinnmaximierung im Vordergrund. Großzügige Gehälter scheinen diesen Zielen oberflächlich zu widersprechen, dahinter steckt jedoch ein äußerst innovatives Anreiz-System was die Mitarbeiter zu Mikro-Unternehmern macht. Um allerdings die initialen Kosten für die iPod Entwicklung gering zu halten setzte Apple stark auf eine Auslagerung der Ingenieursleistungen. Nicht mehr als 50 Apple-Mitarbeiter waren Bestandteil des iPod Projekt-Teams.

Sieben Billionen Dollar Umsatz in den ersten fünf Jahren bei einer geschätzten Anfangsinvestition von 10 Millionen Dollar sprechen für sich.

Was ist der nächste Schritt?

Basis für erfolgreiche Innovationen bei Apple war die konsequente Käuferorientierung. Der nächste Schritt um Innovationen zu Umsatz zu machen ist somit, mehr über Käufern und Nutzern zu erfahren und dieses Wissen wiederverwertbar zu dokumentieren. Als Instrument, um die Erkenntnisse der Orientierung zu fokussieren, bietet sich das Konzept der Personas an. Je intensiver die gesamte Unternehmung sich mit den Käufer-Personas identifiziert desto offensichtlicher werden erfolgversprechende Innovationen erkannt und umgesetzt. Apple ist dahingehend weder schlauer noch besser, sondern einfach nur konsequenter und disziplinierter in der Orientierung auf den Käufer.

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